
Frühe Faszination und Herausforderung
Meine Faszination und magische Anziehung zu Pferden begleitet mich schon mein ganzes Leben. Als jemand, der sensibel und feinfühlig ist, spürte ich schon früh während meiner Springstunden, dass mir ein solides Fundament und klare Erklärungen – die echte Basis – fehlten. Trotz der häufigen Gespräche darüber, schien es, als würde diese Basis kaum praktisch gelehrt. Fragen meinerseits wurden oft abgetan, was mich in meiner Unsicherheit nur bestärkte.

Die Suche nach Tiefe im Dressurreiten
Als ich zum Dressurreiten überging, hoffte ich auf Besserung, nur um festzustellen, dass auch dort meine Fragen unbeantwortet blieben. Mir wurde klar, dass es nicht nur darauf ankommt, das Reiten zu spüren, sondern auch das Technische zu verstehen – die Anatomie des Pferdes, die des Reiters und die Logik hinter den Lektionen und Übungen. Dieses Verständnis ist essenziell, um selbstständig und konstruktiv arbeiten zu können.

Erkenntnis und Selbständigkeit
Jahrelang glaubte ich, das Problem läge bei mir, bis ich erkannte, wie oberflächlich der Unterricht oft ist. Dies kommt den Lehrern vielleicht zugute, verhindert aber, dass Schüler selbstständig und sicher werden. Nach vielen Stunden, aus denen ich und meine Pferde eher verunsichert als gestärkt hervorgingen, sah ich mich gezwungen, eigenständig zu arbeiten. Trotz der allgemeinen Meinung, man könne nicht ohne Reitlehrer auskommen, fand ich gerade im Alleinsein meinen Erfolg – eine Erkenntnis, die mich immer wieder überraschte.

Wachstum durch gezielte Förderung
In den letzten Jahren fand ich eine Reitlehrerin, die nur alle drei Monate in die Schweiz kommt. Ihre Antworten auf meine offenen Fragen und die Notwendigkeit, dazwischen alleine zu üben, zu verstehen und zu spüren, zeigten mir, dass mein bester Lehrmeister tatsächlich mein Pferd ist. Mit der Zeit machten meine Pferde und ich enorme Fortschritte. Das Verständnis der reiterlichen Basis und der Zusammenhänge wurde immer klarer und logischer.

Erfolg und Weitergabe
Seit 2017 begann ich regelmäßig an Dressurturnieren teilzunehmen und habe meine Pferde selbst von Null bis zur Kategorie M mit S-Lektionen ausgebildet. Ich hatte nie ein "fertiges" Pferd zur Verfügung, was meinen Weg steinig machte, aber rückblickend zu meinem Vorteil gereichte. Diese Erfahrungen erlauben mir nicht nur, auf Abruf zu reiten, sondern wirklich auszubilden – eine Fähigkeit, die ich heute wertschätze und gerne an meine Schüler weitergebe.